
Alexander Heinle
Marketing Manager at ZAGE.
User Experience (UX) Design ist mächtig.
Die Nutzererfahrung ist einer der wichtigsten Faktoren für die Gewinnung und Erhaltung von Kunden. Im Folgenden erklären wir dir, was es mit UX Design auf sich hat und warum es ein unglaublich wertvolles Tool für jedes Unternehmen sein kann. Außerdem klären wir Beispiele von gutes und schlechtes UX Design und zeigen dir, was einen guten UX Designer ausmacht.
UX Design beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Menschen und alltäglichen Produkten. Bei letzteren muss es sich nicht notwendigerweise um digitale Produkte wie Webseiten oder Apps handeln. Auch auf Autos oder Tassen lässt sich das Prinzip anwenden.
Und dennoch: Amazon, Netflix und co haben die Art, wie wir mit Produkten interagieren, massiv verändert. Die Webseite oder App ist gleichzeitig das Produkt. Keine Frage also, dass dieses so geschliffen wie möglich sein muss. Hierfür ist beispielsweise eine intuitive Bedienbarkeit essenziell. Wer ein Produkt nicht auf Anhieb versteht und sich nicht zurecht findet, ist schnell wieder weg. Und die Konkurrenz schläft nicht. Auch Apple dürfte den gigantischen Erfolg seines iPhones nicht zuletzt dem durch und durch intuitiv gestalteten Designs verdanken.
User Experience Design umfasst dabei viele Bereiche gleichzeitig, wie etwa:
Somit ist die Disziplin vielfältiger als viele andere - und somit extrem abwechslungsreich. Außerdem erstreckt sie sich über die gesamte Customer Journey hinweg - Vom ersten Kontakt eines Kunden mit dem Unternehmen bis hin zum Beschwerdemanagement.
Zur Geschichte wollen wir uns kurz halten. Nur so viel: Die Idee, Werkzeuge oder Arbeitsplätze nutzerfreundlich zu gestalten ist alt. Sehr alt. Ab dem Ende des 20. Jahrhunderts nahm das Thema allerdings zunehmend Fahrt auf und erhielt Einzug in die Großindustrie, etwa Henry Fords Produktionsprozess. Weitere Konkretisierungen zu "für Nutzer gemachten Produkten" folgten. Konkret definiert wurde User Experience zum ersten Mal durch den Kognitionswissenschaftler Dan Norman, der damals bei Apple anheuerte.
"Die Benutzererfahrung umfasst alle Aspekte der Interaktion des Endbenutzers mit dem Unternehmen, seinen Dienstleistungen und Produkten." - Don Norman, Cognitive Scientist & User Experience Architect
Heute ist das Thema oft eng mit Technologie verwoben. Bedienbarkeit von Apps und Ladezeit von Webseiten sind häufig massive Faktoren, die zur UX beitragen.
Die wichtigsten Elemente
Generell gilt: Ein Produkt sollte 3 Anforderungen erfüllen:
Nutzererlebnisse sind überall - gewollt oder ungewollt. Jede Situation in der wir uns befinden beinhaltet folgt einem gewissen Design. Nur wer dieses proaktiv verändert, gewinnt die Kontrolle darüber.
UX Design ermöglicht es Unternehmen, Probleme aus der Sicht von Nutzern anzugehen. Diese zu verstehen. Ihre Wünsche zu erfüllen. Jeder von uns hat eigene Wünsche und Herausforderungen im Alltag. Diese für bestimmte Menschengruppen zu verstehen und die Welt aus ihrer Sicht zu sehen kann die Superkraft eines Unternehmens sein.
Nur wer seine Nutzer bis ins kleinste Detail versteht, kann für sie die bestmöglichen Lösungen schaffen. Produkte, die die Bedürfnisse von Nutzern besonders gut erfüllen, werden mehr benutzt. Sie werden mehr weiterempfohlen. Und letzten Endes machen Unternehmen mehr Umsatz damit.
Das haben auch Firmen erkannt. Wie du am Trend des globalen Suchvolumens über die letzten 5 Jahre siehst, hat sich die Nachfrage nach UX Design in dieser Zeit verdreifacht!
In seinem TED-Talk gibt UX Designer Johannes Ippen einen schönen Überblick - warum UX Design mächtig ist, aber auch gefährlich werden kann.
Vielleicht kommt dir diese Situation bekannt vor: Du willst einfach nur einen Flug buchen. Doch vorher musst du dich durch Unmengen an unübersichtlichen Seiten durchklicken. Es wird versucht, dir Versicherungen oder Mietwägen mitzuverkaufen - und oft musst du erst einmal suchen, bevor du die "Nein, ich brauche wirklich keine Auslandskrankenversicherung"-Option gefunden hast.
"Dark UX Design" nennt sich dieses Vorgehen. Warum? Weil es versucht, den Nutzer zu verwirren. Er soll Dinge kaufen, die er möglicherweise gar nicht braucht oder will. Wenn du diesen Artikel bis hier gelesen hast, sollte es schnell klar sein, warum dies kein gutes Beispiel für gutes User Experience Design ist. Im Gegenteil.
Die University of Advancing Technology scheint ohne Frage ein breites Kursangebot zu haben. Die unübersichtliche Navigation hilft allerdings nicht gerade bei der Orientierung. Es ist ganz schön schwer, bei all den Feldern einen Überblick zu behalten. Vielleicht könnte man die Punkte ja zumindest noch ein wenig kategorisieren?
Ist dir das auch schon passiert? Du verfasst eine zeitintensive E-Mail, in der du du den Inhalt des Anhangs erklärst, verschickst die Mail und merkst - du hast den Anhang vergessen. Google Mail bietet hier glücklicherweise ein kleines aber feines Feature: Der Mail-Client erkennt, dass du im Text von einem Anhang sprichst, diesen aber nicht angefügt hast - und weist dich beim Absenden darauf hin. Damit dürfte Google schon tausende an unangenehmen Follow-Up-Mails verhindert haben.
Je nach der konkreten Rolle kann es sein, dass du als UX Designer alle, einige oder nur eines der folgenden Aufgabengebiete übernimmst. Das hängt sicherlich von Unternehmens- und Teamgröße ab.
Die wichtigsten Bereiche sind:
Jedes Produkt beginnt mit dem Nutzer und realen Problemen.
User Research kann vielfältig sein und bezieht sich prinzipiell auf die Erforschung von Nutzern. Dabei stehen sowohl ihre Bedürfnisse und Herausforderungen, als auch ihr Verhalten im Vordergrund.
Hierunter fallen alle qualitativen und quantitativen Methoden. Das kann also beispielsweise die Durchführung von User Interviews oder die Erstellung von Fragebögen sein. Aber auch das aktive Beobachten von Nutzerverhalten fällt könnte zu deinen Aufgaben sein. Möglicherweise beobachtest du also, wie Menschen ihr Auto bedienen oder wie sie eine App verwenden, und ziehst daraus Schlüsse.
Wireframes sind Entwürfe von Internetseiten oder Apps. Hier werden nur die wichtigsten Elemente bzw. Funktionen dargestellt. Dabei wird auf Farben und Schriftarten komplett verzichtet.
Sie werden prinzipiell für zwei weitere Tätigkeiten genutzt:
Zur Erstellung arbeitest du in der Regel mit Tools wie beispielsweise Balsamiq.
Ebenjene Wireframes werden gerne im User Testing eingesetzt. Der Nutzer wird durch die Konzeptzeichnungen geführt. Sein Verhalten, seine Annahmen, seine Fragen - all das wird beobachtet und protokolliert. Letzten Endes dienen die Ergebnisse als Grundlage für weitere Iterationen und Verbesserungen der Hauptfunktionen.
Andere Formen von User Testings sind etwa Fokusgruppen, bei denen rund 10 Teilnehmer Bedürfnisse und Erwartungen an ein Produkt besprechen. Auch Beta Tests und A/B Tests "fertiger" Software fallen unter diese Kategorie. Generell gilt: Eine kleine Änderung an der Oberfläche kann Großes bewirken.
User Testing spielt dabei über den ganzen Produktlebenszyklus hinweg eine wichtige Rolle.
Nicht nur bei der Konzeption - auch mit jeder kleinen Veränderung am Produkt soll sichergestellt werden, dass es intuitiv nutzbar bleibt.
Auch der enge Kontakt zum Entwicklerteam könnte in deinen Verantwortungsbereich fallen. Dieses ist in der Regel etwas weiter weg vom tatsächlichen Nutzer und hat naturgemäß eher einen technischen Blick auf die Dinge. Als derjenige mit dem besten Nutzerverständnis ist es deine Aufgabe, die Bedürfnisse der Nutzer für die Softwareentwicklung zu übersetzen. Somit stellst du sicher, dass das Produkt auch tatsächlich nah am User gebaut wird.
Ein oft unterschätzter Skill im User Experience Design ist die Präsentation.
Es kann zum Alltag eines UX Designers gehören, neue Ideen, Konzepte und Änderungen anderen Teams vorzustellen. Und zwar so, dass sie es auch verstehen.
Da jedes Team einen anderen Hintergrund hat, ist hier auch eine gewisse Übersetzungsarbeit gefragt.
Zu guter Letzt führen UX Designer oftmals Workshops mit verschiedenen Teams und Fokusgruppen durch. Das bedeutet, du arbeitest viel mit anderen Menschen zusammen und führst sie durch deine Agenda.
Spaß am Umgang mit anderen ist hier also definitiv nicht irrelevant.
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Die User Experience ist auf keinen Fall nur für Produktteams relevant. Vielmehr beeinflusst eine positive UX die gesamte Customer Journey stark.
Einige Beispiele:
Für viele UX Designer ist der Bereich User Research zentral.
Unter diesen Fallen konkrete Aufgaben wie das Durchführen von Interviews, Erstellen von Fragebögen oder die Beobachtung von Nutzern. Jede Disziplin hat ihre Eigenheiten und Best Practices, die es zu meistern gilt.
UX Designer erstellen Produkte für Nutzer. Dafür gibt es nichts Wichtigeres, als diese so gut wie möglich zu verstehen.
Empathie ist die Fähigkeit, sich in jene Nutzer hineinzuversetzen. Die Welt aus ihren Augen zu sehen. Und letzten Endes ihre Alltagsprobleme zu lösen.
Unabhängig von der tatsächlichen Rolle, Kollaboration ist heutzutage eine der wichtigsten Fähigkeiten über alle Jobs hinweg. Arbeite effizient mit Testnutzern zusammen. Kommuniziere die Ergebnisse effektiv an deine Teams weiter. Arbeite mit anderen zusammen. Zusammenarbeit ist wichtig.
Wir hatten es schon zuvor angesprochen: Wireframing ist die Erstellung von Konzeptzeichnungen, die die wichtigsten Features enthalten. Beschäftige dich mit den gängigen Tools und lerne Best Practices.
Nein, als UX Designer musst du kein Programmierer sein. Du musst in der Regel (aber abhängig vom Unternehmen) überhaupt keinen Code selbst erstellen. Das heißt jedoch nicht, dass du davon gar keine Ahnung haben solltest.
Immerhin interagierst du viel mit den Entwicklern. In gewisser Weise bist du ihre Schnittstelle zum Nutzer. Deswegen schadet es keineswegs, ein Grundverständnis für Technologie und IT-Infrastruktur zu haben.
Als UX Designer mit ausgeprägten Codingskills hast du den meisten anderen etwas voraus.
Du kannst Änderungen schneller umsetzen und bist flexibler. Außerdem entstehen neue Job-Hybriden aus UX Designer und Softwareentwickler. Beschäftige dich mit HTML, CSS, Javascript und JQuery - und du bist schon einmal hervorragend für die Zukunft aufgestellt.
Quantitative user Tests, A/B Tests, Beta Tests - sie alle müssen natürlich ausgewertet werden. Die Fähigkeit, schnell und effizient Insights aus Experimenten zu generieren, ist mächtig. Tools wie Google Optimize, Data Studio, Power BI, Analytics und viele andere sind deine Begleiter.
Neue Trends und Entwicklungen, neue Features, neue Standards. Kontinuierliches Lernen ist wichtig.
Durch sich ständig weiterentwickelnde Technologien sind die Skills von heute morgen schon veraltet. Bleibe auf dem Laufenden. Entwickle dich weiter.
Accessibility ist wichtiger denn je. Und das ist gut so.
Ein deutlich zu beobachtender Trend ist die Nutzung von Technologien, um Produkte zugänglich für alle zu machen. Ein Beispiel hierfür wäre etwa der Xbox Adaptive Controller. Dieser ermöglicht es auch Menschen mit verschiedensten körperlichen Einschränkungen, Videospiele zu genießen.
Ein anderes Beispiel sind automatisierte Captions (also Untertitel) in Videos. Diese ermöglichen es etwa Menschen mit Hörschäden, die Inhalte von Videos dennoch vollumfänglich zu verstehen. Dank Machine Learning werden diese automatisch generierten Untertitel tatsächlich immer besser.
"Maschinen" werden immer schlauer - und den Menschen immer ähnlicher.
Zumindest wird dies versucht. Ein UX-Trend geht klar in die Richtung, mittels KI menschliche Unterhaltungen zu simulieren.
Beispiele für solche Conversational Interfaces:
Nutzer ziehen daraus oft den Vorteil, dass sie sich in keine Oberfläche einarbeiten müssen. Vielmehr sollen sie ihre Probleme so darlegen, wie sie dies in einem normalen Gespräch auch tun würden. Außerdem baut der Gesprächsstil eine stärkere Bindung auf. Alleine das Gefühl, sich mit einem menschenartigen Wesen zu unterhalten, reicht hierfür.
Langsame Programme und Webseiten können jede noch so gute UX komplett zerstören.
Lange Wartezeiten führen zu Frust. Wir sind heute verwöhnter denn je. Auf eine Suchanfrage erwarten wir Antworten innerhalb weniger Sekunden. Geduld geht dabei verloren.
Gerade bis 5G und und der Ausbau des Mobilfunknetzes weiter vorangeschritten sind, sind optimierte Seiten hier alternativlos.
Kontinuierliches Lernen ist im Bereich UX Design extrem wichtig.
Technologien entwickeln sich weiter. Trends kommen und gehen.
Erweitere dein Skillset über alle Disziplinen des UX Designs hinweg und schaffe Produkte, die noch einfacher zu bedienen sind. Produkte, die Nutzer begeistern.
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In welchen Bereichen im UX Design du besser werden willst, entscheidest du.
Beispiele:
Erweitere dein Skillset und schaffe Produkte, die Menschen begeistern.
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